Unser Projekt mit der Herbert-Grillo-Gesamtschule in Duisburg-Marxloh geht in die 5. Runde!

Im Projekt „Jugend partizipiert: Lebens- und Erwerbsweltorientierung im städtischen Sozialraum“ geht es um Möglichkeiten der Jugendpartizipation auf kommunaler Ebene. Jugendliche mit und ohne Zuwanderungsgeschichte oder Bildungsbenachteiligung machen im Rahmen des Projektes eigene, alltägliche Probleme und Herausforderungen selbst zum Thema. Sie erarbeiten, wie sie sich direkt beteiligen können, und setzen dies konkret um. Das Projekt befähigt Jugendliche mit und ohne Zuwanderungsgeschichte oder Bildungsbenachteiligung sich an der Gestaltung ihres kommunalen Umfeldes zu beteiligen. Sie alle sollen die gleiche Chance haben, unabhängig von ihrer unterschiedlichen kulturellen, religiösen, sozialen und ethnischen Herkunft. Bestehende Ungleichheiten, z.B. in dem Zugang zu Partizipationsmöglichkeiten, werden durch das Projekt verringert. Jugendliche erhalten in dem Projekt die Möglichkeit, ihre Probleme und Herausforderungen mit ihren Ideen anzugehen, um so selbstverantwortliches Handeln zu lernen und Erfahrungen der Selbstwirksamkeit zu machen.

Als ein Teilziel wird die Fähigkeit angestrebt, zu selbständigen und begründeten Urteilen über politische Ereignisse und Probleme ihres Lebensumfeldes zu kommen und angemessen und wirkungsvoll auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Schüler*innen erwerben so Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie ermächtigen, sich an sie betreffenden demokratischen Prozessen der Meinungsbildung und der Entscheidungsfindung zu beteiligen und die Chancen und Grenzen der Einflussnahme auf die Gestaltung von politischen und gesellschaftlichen Situationen zu erkennen. Dazu gehört unserer Erfahrung nach als Grundlage politisches Faktenwissen, um Demokratie kognitiv erfassen zu können, bevor erfolgreich politisch agiert werden kann.

Die Themen der letzten Jahre waren:

  • Schuljahr 2013 / 2014 Schutz des Schulhofes vor Vandalismus und Vermüllung
  • Schuljahr 2014 / 2015 Neugestaltung des direkten Schulhofumfeldes (den Abschlussbericht finden Sie hier)
  • Schuljahr 2015 / 2016 Flüchtlinge / Rassismus bei der Polizei
  • Schuljahr 2016 / 2017 Eine Eisdiele für Marxloh

2015 / 2016 beschäftigten sie sich mit dem Thema „Flucht“ und der Situation der Geflüchteten vor Ort. Dabei stellten sie sich die Frage, was sie selbst tun können, um deren Lage zu verbessern. Durch Netzwerkarbeit und Spendenaktionen schafften sie es, 15 dringend benötigte Wäscheständer an Erstaufnahmeeinrichtungen in Duisburg zu übergeben und engagierten sich in der Kleiderkammer der Caritas sowie in Arbeitskreisen.

Dafür wurden sie nun vom Bündnis für Demokratie und Toleranz als „vorbildlich“ eingestuft und bekamen ein Preisgeld in Höhe von 3.000€.

An dieser Stelle gibt es einen kurzen Bericht zur Preisübergabe am 11. Mai 2017 im Historischen Rathaus in Paderborn.

Im letzten Schuljahr setzten sich die Jugendlichen mit dem Thema „Eisdiele für Marxloh“ auseinander. Was auf den ersten Blick unpolitisch erscheint, ist in Wirklichkeit hochpolitisch und brisant: es geht um die Bereitstellung jugendgerechter Räume im Stadtteil sowie um das Image Marxlohs, das als „No-go-area“ oder bestenfalls als Brautmodenmeile wahrgenommen wird.

Es wird also deutlich: Für die Schüler*innen stehen vor allem lokalpolitische Themen im Vordergrund. Bisher brannte den Jugendlichen – bis auf das Schuljahr 2015 / 2016 – das Thema „jugendgerechte Räume im Stadtteil“ als übergreifende Klammer am meisten auf den Nägeln.

„Jugend partizipiert“ ist ein Projekt der Landeszentrale für politische Bildung NRW, in Kooperation mit dem aktuellen forum. Das Projekt wird gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen, dem Europäischen Sozialfonds und der Landeszentrale für politische Bildung.


Ansprechpartner/in:

Bei Fragen, Anregungen oder Interesse wenden Sie sich bitte an das Projektbüro: Birgit Uhing, 0209/1551014 b.uhing@aktuelles-forum.de