Klappholttal/Akademie am Meer (List auf Sylt)
Sonntag, 29. Mai – Freitag, 3. Juni 2022
Die zweite Geschichte des Nationalsozialismus
Facetten und kulturelle Zeugnisse der NS-Aufarbeitung
Ein Wochen- und Bildungsurlaubs-Seminar
Die Anstrengungen, demokratische Normalität in Deutschland nach 1945 wiederherzustellen, waren anfänglich nur von sehr zaghaften Versuchen geprägt, die vorangegangenen Menschheitsverbrechen zu „verstehen“ und ihre Voraussetzungen zu beseitigen.
Die Nachfolgestaaten des NS-Systems gründeten ihre Daseinsberechtigung zwar auf den Bruch mit dem Nationalsozialismus und dem Krieg – aber auf sehr unterschiedliche Weise und stets begleitet von Gegenrede und Verdrängung. Zumeist handelte es sich bei der Aufklärung um Minderheiten-Projekte, und sie nutzten die verschiedensten Medien: unter anderem Bildungswesen, Massenmedien, Ausstellungen und Gedenkstätten, Literatur, Wissenschaft und Justiz. Skandale erwiesen sich mehrfach als Beschleuniger von Lernprozessen.
In dieser Seminarwoche werfen wir prüfende und vergleichende Blicke auf einige Zeugnisse dieser widersprüchlichen und oft unzureichenden Anstrengungen, den von den Meisten ersehnten „Schlussstrich“ unter die Vergangenheit zu vermeiden, und diskutieren mögliche Folgerungen für die aktuelle Geschichtskultur.
Wir setzen im Seminarablauf auf lebendige Formen der Auseinandersetzung, die alle Teilnehmenden einbeziehen. Erwarten Sie nicht nur Vorträge, sondern auch Musik, Filmausschnitte, Bilder, Arbeitsgruppen, Lesephasen und viele Diskussionen. – Änderungen im zeitlichen Ablauf des Programms, insbesondere aus Gründen der Gesundheitsvorsorge (Corona) bleiben vorbehalten.
Leitung und Referenten: Dr. Paul Ciupke und Dr. Norbert Reichling
Weitere Informationen und Anmeldung über folgenden Link