Während der aktuellen Corona-Krise rückten Verschwörungstheorien und der Umgang mit Anhänger*innen von Verschwörungsmythen immer weiter in den gesellschaftspolitischen Diskurs. Anhänger*innen der Q-Anon-Bewegung, welche in Amerika für die Erstürmung des Kapitols hauptverantwortlich waren, sind zusammen mit Querdenker*innen aktuell im Fokus, weil sich Sympathisant*innen dieser Bewegungen weigern, die Gefahren und Auswirkungen des Covid-19 Virus‘ zu akzeptieren. Die Weigerung, wissenschaftliche Fakten anzuerkennen und stattdessen auf „alternative Fakten“ zu beharren, ist nicht nur seit Beginn der Corona-Krise zu beobachten, sondern schon seit dem Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2016.

Aufgrund der aktuellen Relevanz von Verschwörungstheorien und die Reichweite bis in die Mitte der Gesellschaft, wurde am28./ 29. Januar und am 25./26. Februar unter der Leitung von Alina Huth Seminare zum Thema Verschwörungstheorien durchgeführt. Nach einer kurzen Kennlernrunde wurde den Teilnehmenden theoretisches Basiswissen über Verschwörungstheorien vermittelt. Neben allgemeinen Definitionen bezüglich Verschwörungstheorien befassten sich die Teilnehmenden mit den Voraussetzungen für die Verbreitung von Verschwörungsmythen. Im Zusammenhang von Verschwörungstheorien taucht seit einigen Jahren der Begriff „alternative Fakten“ auf, welcher von dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump geprägt wurde und von diesem auch noch häufig verwendet wird.

In den sozialen Medien wie bspw. Facebook oder dem Messenger-Dienst Telegram werden alternative Fakten und auch Verschwörungsmythen häufig ungefiltert verbreitet. Daher wurden die Teilnehmer*innen geschult, eventuelle Falschmeldungen zu erkennen und dubios wirkende Quellen zu hinterfragen. Gerade im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie tauchen in den sozialen Netzwerken vermehrt Fehlinformationen auf, welche auch von Personen aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft geteilt werden. Deshalb kann es auch vorkommen, dass im eigenen Bekanntenkreis Personen Falschinformationen oder Verschwörungsmythen teilen. Aufgrund der Schwierigkeit, mit Personen im eigenen Umfeld über solche Themen zu sprechen, wurde den Teilnehmenden Methoden vermittelt, wie ein Gespräch mit einem Bekannten in Bezug auf Falschmeldungen oder Verschwörungsmythen geführt werden kann.

An allen Seminartagen lebte das Seminar von der regen Teilnahme und dem hohen Interesse der Teilnehmer*innen. Des Weiteren konnten die Teilnehmenden ihr Wissen im Bereich der Verschwörungsmythen vertiefen und erhielten Informationen über den Umgang mit Falschinformationen und Anhänger*innen von Verschwörungstheorien.

März 2021,

Seminarbericht von Simon Emminghaus