Im vergangenen Jahr 2018 konnte das aktuelle forum (af) seinen 50. Geburtstag feiern. Wir schauen auf ein gelungenes Jubiläumsjahr mit einer großartigen zentralen Veranstaltung am 15.10.2018 im Hans Sachs Haus in Gelsenkirchen zurück. Wir schauen auch nicht nur mit Stolz in die Vergangenheit und betrachten das Geleistete der letzten 50 Jahre. Vielmehr richtet sich der Blick des af auf das AKTUELLE, auf das, was jetzt ist, um unseren Beitrag zu leisten, die Zukunft mitzugestalten.

Unser 1. Vorsitzender Hans Frey hat eine eindrückliche Jubiläumsrede gehalten, die verdeutlicht, woher das af kommt, wo es steht und was es will:

 

Auszüge aus der Festrede zum 50jährigen af-Bestehen von Hans Frey MdL a. D., Vorsitzender des aktuellen forums e. V. (15.10.2018)

 

„Bei der Geburt des af war von Vereins- und Trägerstrukturen, gar von hauptamtlichen Mitarbeitern/innen noch keine Rede. Aber es gab schon ein Veranstaltungsprogramm mit z. T. namhaften Referenten. Damaliger Höhepunkt war die mittlerweile legendär gewordene Veranstaltung mit Rudi Dutschke und Johannes Rau am 4.2.1968 in Wattenscheid. Sie wurde zum Symbol für einen leitenden Grundgedanken des af. Man bringt Menschen zusammen, die normalerweise nur übereinander, aber nicht miteinander reden.“

 

„Die Entstehung des aktuellen forums hat viel, wenn nicht alles mit einer umfassenden, politisch-kulturellen Aufbruchsstimmung zu tun. Die materiellen Folgen der mörderischen Nazi-Politik waren Anfang der 60er Jahre weitgehend überwunden. Die geistig-kulturellen Folgen der Nazi-Herrschaft waren dagegen aber keineswegs abgearbeitet. Die Vergangenheit, die Schuld und das eigene Versagen wurden planvoll verdrängt. Dagegen regte sich Widerstand – erst bei sog. Außenseitern, dann bei immer mehr vor allem jungen Menschen, die nicht mehr bereit waren, die kollektive Verdrängung weiter mitzumachen.“

 

„Die Genese des af kann als Auswirkung wie auch als integraler Bestandteil einer politisch-kulturellen Erneuerungsbewegung definiert werden. Das aktuelle forum ist der Beweis dafür, dass der Geist der vielgeschmähten 68er uns mehr Gutes als Schlechtes beschert hat.“

 

„Im Jahr 1975 trat das wegweisende NRW-Weiterbildungsgesetz in Kraft. Das af hat daran seinen schwergewichtigen Anteil, und zwar in der Person von Reinhard Grätz, der von 1970 bis 2000 Landtagsabgeordneter und von 1972 bis 1980 af-Vorsitzender war. Reinhard Grätz ist unumstritten der Vater des WbG, und dafür ist ihm immer wieder zu danken.“

 

„Ein anderer großer Name des af ist Helmut Hellwig, MdL a. D. Helmut, der leider schon von uns gegangen ist, übernahm 1980 den af-Vorsitz. Seiner Energie und seinem Enthusiasmus, begleitet von Klaus Amoneit, ist es zu verdanken, dass das af heute noch besteht.“

 

„Ab 2000 hat das af die Projektarbeit entdeckt. Sie ist neben unserem sog. Kerngeschäft, der klassischen Bildungsarbeit, zur zweiten Säule geworden. Die Projektarbeit, die uns endgültig zu einer internationalen Organisation gemacht hat, ist unverzichtbar geworden.“

 

„Heute ist das af eine moderne Weiterbildungsinstitution mit zehn festen Mitarbeitern/innen und ca. 50 Honorarkräften. Fest verankert in unserem Wertefundament sehen wir zuversichtlich in die Zukunft.“

Der Vorstand, die Mitarbeitenden und ich freuen sich auf das neue, d. h. das 51. Lebensjahr des af, das wieder durch viele interessante Veranstaltungen und Ereignisse geprägt sein wird. Schauen Sie selbst!

 

Markus Schröder (Leiter) u. Hans Frey (1. Vorsitzender)

 

WAZ, 16.10.2018: Politik und Prominenz feiern in Gelsenkirchen Geburtstag

Video: 5 Minuten vom Fest