Mit der Bahn machten sich die Teilnehmenden am Montag 08.05.23 auf den Weg nach Bremerhaven, den Zielort der diesjährigen Studienreise. Am Hotel angekommen schließt sich an den Bezug der Zimmer auch direkt bereits der Einstieg in die inhaltliche Arbeit an.

Ein Input zum Thema ‚Migration‘ soll dem Zweck dienen die Gruppe mit einem Grundlagenwissen für die nächsten Tage auszustatten.

Im Folgenden geht es gemeinsam in Richtung des weitläufigen Hafengeländes. Es finden sowohl eine Hafenrundfahrt als auch ein Stadtrundgang statt. Schnell wird deutlich, dass die sozialen Herausforderungen der Stadt, vergleichbar mit Entwicklungen im Ruhrgebiet, eng mit dem Niedergang bedeutender Wirtschaftszweige, der Fischerei und dem Schiffsbau, verbunden sind.

Am frühen Abend bietet sich allen die Gelegenheit für einen ersten persönlichen Austausch und ein näheres Kennenlernen.

Der Dienstag legt den Fokus nun direkt mit Beginn auf das Thema der Fahrt: Migration. Während einer Führung durch das ‚Deutsche Auswandererhaus‘ lässt sich erkennen, welche Rolle Bremerhaven während der millionenfachen Emigration vom europäischen Kontinent aus im 19. und 20. Jahrhundert, vor allem nach Nordamerika, gespielt hat. Darüber hinaus macht die Ausstellung jedoch auch die Geschichte Deutschlands als Einwanderungsland zum Thema. Genau an diesem Punkt knüpft das nach einer kurzen Pause begonnene Expertengespräch an. Neben einem Vergleich von Selbstverständnis und Fremdzuschreibung verschiedener Einwanderergruppen in der Bundesrepublik widmet man sich hier vor allem dem Einfluss medialer Berichterstattung auf die Akzeptanz von Migration und das Gelingen von Integration. Der weitere Verlauf des Tages dient nun dazu die inhaltlichen Anregungen gemeinsam zu verarbeiten und ihre möglichen Anwendungsgebiete in den Seminaren zu diskutieren.

Am Mittwoch sollen die bereits erworbenen Kenntnisse mit einem weiteren aktuellen Themenkomplex, dem Klimawandel, verknüpft werden. Im Rahmen einer Führung durch das ‚Klimahaus‘ soll ein besseres Verständnis sowohl für die ökologischen Verhältnisse innerhalb der verschiedenen Zonen als auch die Auswirkungen menschlichen Handelns auf diese erlangt werden. Zusätzliche Unterstützung leistet hierbei der im Folgenden stattfindende Workshop mit dem Fokus auf ‚Klimagerechtigkeit‘. Besonderen Eindruck hinterlassen dabei die Worte des Klimabotschafters, der von seinen persönlichen Erfahrungen mit den Veränderungen auf dem afrikanischen Kontinent berichtet. Die folgende Zeit am Nachmittag wird von den Teilnehmenden unter anderem dazu genutzt sich bereits in den Stadtteil ‚Bremerhaven-Lehe‘ zu begeben, in welchem der letzte inhaltliche Programmpunkt auf sie wartet. Mithilfe einer Quartiersmeisterin, zu deren Aufgaben die Kontaktaufnahme mit und Vermittlung innerhalb der Stadtteilgemeinschaft gehört, verschafft man sich einen Eindruck von der Situation vor Ort. Aufgrund der ökonomischen und demographischen Struktur des besuchten Stadtteils bietet sich in diesem Rahmen die Gelegenheit für einen

Vergleich mit politischen Herausforderungen denen sich Stadtteile in ähnlich gelagerten Kommunen im Ruhrgebiet gegenübersehen. Abgerundet wird der Tag mit einem Abendessen in einem alten Hafenrestaurant, bei dem unter anderem noch einmal die erfolgreiche Netzwerkarbeit mit vielen Impulsen für zukünftige Projekte deutlich wird.

Für den letzten Tag der Studienreise, den Donnerstag 11.05.23, liegt der Fokus dann vollständig auf der gemeinsamen Reflexion und dem Einholen von Feedback in Hinsicht auf die Aspekte des inhaltlichen Fortschritts, den Anregungen zum Transfer in die berufliche Praxis sowie der programmatischen Ausgestaltung. Mit einem positiven Fazit und optimistischem Ausblick verabschieden sich die Teilnehmenden auf ihre Abreise.